VOEST: Harmonische Ehe
Imponierende Leistung im Klang-Werk
Das Programm: "Stories von unterwegs", scharfkantig-lebhafter Dialog einer Viola mit Blasorchester, geschrieben von dem Welser Albin Zaininger. Dann: "Concertino für Viola, Bläser und Schlagzeug" von Helmut Eder, eigens für dieses Ensemble komponiert. In Eders Eigen-Art einer Mischung von emotional kalkulierter Farbigkeit und Intellektualität. Dann: Paul Hindemiths schon "klassische" Kammermusik für Solo-Bratsche und größeres Kammerorchester aus dem Jahr 1927. Und zuletzt: Des Neuseeländers David Farquhar Stück "Chap-Chap" für Viola und Bläser mit Rhythmus-Assistenz einer Menschengruppe.
Liest man dieses, meint man wohl: Aha, anspruchsvolles Konzert für eine Gruppierung des Bruckner Orchesters. Klingt auch hervorragend, dieser "Marsch ins Neuland einer unmöglichen Besetzung", wie der Viola-Solist dazu schreibt.
Falsch getippt. Hochleistung einer Blasmusik. Nicht eines Berufs-Ensembles, sondern einer Werksmusik. Jener der voestalpine. Mit dem Berufsmusiker Peter Langgartner als Solisten, wohl. Aber der große blasende und schlagende Rest unter der Leitung von Walter Weinzierl wird von den Werksmusikern gestellt, und man muss sagen: Hut ab vor der exzellenten Leistung, mit der die schwierigen Anforderungen dieser Produktionen im Klang-Werk bewältigt werden. Diese Produktion kann sich wahrlich hören lassen und übertrifft auch hoch gesteckte Erwartungen, die man an ein derartiges Ensemble von Nicht-Berufsmusikern stellt.
Aufgenommen wurde die CD nach zwei Jahren intensiver Vorarbeit in der Pregartner Bruckmühle. Nun kann man sie rotieren lassen. (reta)

Oberösterreichische Nachrichten (4.8.2004)